UIllrich Angersbach – Kreta

Kreta – Nicht nur zum Baden schön

Ein Reisebericht von Ullrich Angersbach, inspiriert von der bewegten Geschichte der Insel

Eine Reise durch Zeit, Kultur und Landschaft: Kreta erleben

Als sich der Flieger langsam über das kretische Meer senkte und das erste Morgenlicht auf die zerklüfteten Bergrücken fiel, begann für mich, Ullrich Angersbach, eine Reise, die mehr war als nur ein Urlaub – es war eine Begegnung mit der Geschichte Europas. Erst auf dem Weg zur Insel vertiefte ich mich in den Reiseführer von Marco Polo – ein Überblick, ja, aber Kreta ließ sich nicht einfach durch ein Buch erschließen.

Die Insel will **mit allen Sinnen erlebt** werden: ihre sonnenverbrannten Berge und grünen Olivenhaine, das intensive Blau des libyschen Meeres, der Duft von Thymian und gegrilltem Lammfleisch, das Stimmengewirr in den Tavernen, die alten Männer im Schatten eines Feigenbaums, die mit Kaffee und Komboloi den Tag begleiten. Wer die Geschichten Kretas wirklich verstehen will, muss sie **gehen, schmecken, hören** – und ihnen Zeit schenken.

 

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Die minoische Kultur: Europas erste Hochkultur

Kein Ort ist enger mit der Frühgeschichte Europas verbunden als **Knossós**, der wohl berühmteste minoische Palast der Welt. Die minoische Zivilisation – benannt nach dem legendären König Minos – erlebte ihre Blütezeit zwischen 1900 und 1450 v. Chr. und war ihrer Zeit in vielerlei Hinsicht voraus: mit mehrstöckigen Palästen, Fresken, Aquädukten, gepflasterten Straßen und einer einzigartigen Bildsprache.

 

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Der Palast von Knossós, in den Hügeln bei Iraklio gelegen, gleicht einem archäologischen Puzzle: Labyrinthartige Gänge, offene Höfe, Säulenhallen – und dazwischen Reste farbenprächtiger Fresken, darunter der weltberühmte "Springende Stier". Die Legende vom **Minotaurus** wirkt hier beinahe greifbar.

Reisetipps
✔ Früh morgens anreisen, um Hitze und Gruppen zu entgehen.
✔ Unbedingt eine Führung buchen – idealerweise bei einem lizenzierten Archäologen.
✔ Danach ins **Archäologische Museum von Iraklio**: Hier ruhen die Originale der Fresken, Keramik, und die geheimnisvolle **"Schlangengöttin"**, eine Ikone der minoischen Weiblichkeit und Fruchtbarkeit.

Griechen und Römer: Stadtstaaten, Philosophie und Machtpolitik

Mit dem Untergang der Minoer begann die klassische griechische Epoche. Kreta wurde von Dorern besiedelt, die Stadtstaaten gründeten – **Lato**, **Aptera**, **Gortyn** – und sich häufig untereinander bekriegten. Jede Polis hatte ihre eigene Identität, ihre Götter, ihre Münzen.

 

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Ab 67 v. Chr. eroberten die Römer Kreta – es wurde zur Provinz **Creta et Cyrenaica**. Die Insel profitierte von römischer Infrastruktur: Straßen, Thermen, Aquädukte, Verwaltung. Das **antike Gortyn** gilt heute als bedeutendste römische Stätte auf Kreta – berühmt für die älteste Gesetzesinschrift Europas, eingemeißelt in Stein, über 600 Zeilen umfassend.

Reisetipps
✔ Gortyn: Ruhig und atmosphärisch – ideal zum Erforschen auf eigene Faust.
✔ Auch **Lato** bei Ágios Nikólaos bietet spektakuläre Ausblicke über das Mirabello-Gebirge.

Byzanz: Klöster, Ikonen und geistige Kontinuität

Nach dem Fall des Weströmischen Reichs wurde Kreta Teil des Byzantinischen Imperiums. Eine neue Epoche begann: die der christlichen Ikonographie, der Kirchenkunst, der Klostertradition. Noch heute wirkt das orthodoxe Erbe tief – im **Weihrauch der Kirchen**, im Klang der Liturgie, in der Wärme der Mönche, die Reisende willkommen heißen.

 

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Ein Ort, der mich besonders beeindruckte, war das **Kloster Preveli**: Hoch über dem Libyschen Meer gelegen, mit windumtosten Mauern und einem unvergleichlichen Ausblick.

Reisetipps
✔ Wer das Kloster besucht, sollte auch zum **Palmenstrand von Preveli** wandern – eine Oase aus Fluss, Palmen und Meer.
✔ Ikonenliebhaber finden in vielen Klostern hervorragende Beispiele byzantinischer Malerei – etwa im Kloster Arkadi.

Die venezianische Epoche: Festungen, Fassaden und Fischerkunst

Die venezianische Herrschaft (1204–1669) hinterließ tiefe architektonische Spuren – und bis heute prägt **die venezianische Ästhetik** das Stadtbild vieler kretischer Hafenstädte. In Chaniá etwa flanieren Besucher entlang des venezianischen Hafens, vorbei an Booten, Tavernen, alten Lagerhäusern, kleinen Kunstgalerien.

 

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Im Abendlicht erscheint der Hafen beinahe golden, während der Leuchtturm von Fōrēas still das Meer überblickt. In der Altstadt – mit ihren verwinkelten Gassen, osmanischen Balkonen und venezianischen Palästen – spürt man noch immer die Mischung aus Handelsmacht, Raffinesse und mediterraner Lebenskunst.

🗝 **Reisetipps**:
✔ Achtung vor „Pushers“ – höflich, aber bestimmt ablehnen („No, thank you“ reicht meist).
✔ Restaurants unbedingt recherchieren – z. B. über lokale Blogs statt nur Tripadvisor.
✔ Fisch wird meist **nach Gewicht** verkauft – Preise also immer vorab klären.

Die osmanische Zeit: Moscheen, Minarette und Widerstand

1669 fiel die venezianische Bastion Kretas – Candia (Iraklio) – nach langer Belagerung an die Osmanen. Fast 250 Jahre lang stand Kreta unter türkischer Herrschaft. Moscheen, Bäder, Medresen (Koranschulen) entstanden, viele orthodoxe Kirchen wurden umgewandelt. Der Widerstand der kretischen Bevölkerung gegen die Fremdherrschaft blieb jedoch nie aus – oft mit tragischem Ausgang.

 

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Bis heute ist das osmanische Erbe sichtbar – besonders in Chaniá, wo die Janitscharen-Moschee (Yiali Tzamisi) direkt am Hafen steht – heute eine Galerie, damals ein Zeichen der Macht.

Reisetipps
✔ Achte auf Details: Viele Moscheen wurden später zurückverwandelt – oft finden sich alte Minarette neben Kirchtürmen.
✔ Auch in **Rethymno** gibt es zahlreiche osmanische Baureste – eingebettet in eine charmante Altstadt.

Spinalonga: Insel der Ausgestoßenen – und der Hoffnung

Spinalonga, nahe Elounda im Nordosten Kretas, war einst venezianische Festung – später wurde sie zur letzten aktiven Leprakolonie Europas. Noch bis 1957 lebten hier Erkrankte, abgeschottet von der Außenwelt – aber dennoch in einer Gemeinschaft, die eigene Regeln, Läden, sogar eine Schule hatte.

Heute ist Spinalonga eine Insel der Erinnerung. Ihre Mauern erzählen von Isolation – aber auch von Würde, Überlebenswillen und Menschlichkeit.

Reisetipps
✔ Am besten per Boot von **Plaka** aus – besonders in den frühen Morgenstunden magisch.
✔ Der Roman „Insel der Vergessenen“ von Victoria Hislop beschreibt bewegend das Leben der Kolonie.

Kreta schmecken, fühlen, wandern – mit allen Sinnen

Wer Kreta nur als Badeinsel kennt, hat ihre wahre Seele nie berührt. Die **bergeigenen Dörfer**, in denen Ziegen über die Straße laufen, und alte Männer mit einem Glas Raki am Straßenrand grüßen, erzählen andere Geschichten – langsamere, echte, tiefe.

Wandern ist eine hervorragende Möglichkeit, diese Seite Kretas zu erleben. Besonders beeindruckend: die **Samaria-Schlucht** – 16 Kilometer durch dramatische Felsen, duftende Kiefern und wilde Ziegenpfade bis hinunter zum Libyschen Meer.

Reisetipps
✔ Früh starten, gutes Schuhwerk, viel Wasser.
✔ Alternativen: Imbros-Schlucht oder Aradena-Schlucht – kürzer, aber ebenso beeindruckend.

Kulinarik auf Kreta: Zwischen Olivenöl und Oregano

Kretische Küche bedeutet: Frische, Einfachheit, Ehrlichkeit. Hier wird noch gekocht, was die Erde hergibt – mit Respekt vor Jahreszeit und Herkunft.

Must-Taste Highlights
✔ Dakos – Gerstenbrot mit Tomate, Feta, Oregano und bestem Olivenöl.
✔ Sfakianopita – Dünne, käsige Teigtasche mit Honig – süß-salzig zugleich.
✔ Antikristo – Lamm, langsam am offenen Feuer gegart.
✔ Griechischer Kaffee – Nicht „türkisch“ sagen – kulturell sensibel bleiben!
✔ Raki – Klarer Tresterschnaps, der nach jedem Essen kommt – ungefragt, herzlich.

Ein letzter Moment: Der Sonnenaufgang über Kreta

Es gibt Erlebnisse, die braucht es nicht zweimal – weil sie beim ersten Mal schon vollkommen waren. Ein solcher Moment war für mich der **Sonnenaufgang über dem Golf von Mirabello**, nahe Ágios Nikólaos. Die Sonne schob sich langsam über den Horizont, das Wasser glitzerte wie Gold, und für einen stillen Moment schien alles zu ruhen.

Tipp: Wer sich ein Hotel mit Meerblick gönnt, wird jeden Morgen belohnt – mit einem Naturschauspiel, das alle Uhren stillstehen lässt.

Fazit: Kreta ist Geschichte zum Anfassen – und Leben mit Tiefgang

Kreta ist mehr als ein Urlaubsziel. Es ist eine Insel voller Kontraste: zwischen Bergen und Meer, Antike und Moderne, Einsamkeit und Gastfreundschaft. Wer bereit ist, hinter die Postkartenkulisse zu schauen, entdeckt hier ein **europäisches Herzstück**, das trotz aller Eroberungen nie seine Seele verloren hat.

Weiterführende Reiseliteratur von Ullrich Angersbach

www.ullrich-angersbach-cotedazur.de
www.ullrich-angersbach-seiser-alm.de
www.ullrich-angersbach-suedafrika.de

Haftungsausschluss:

Dieser Reisebericht beruht auf persönlichen Erfahrungen und Recherchen von Ullrich Angersbach. Er erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit oder wissenschaftliche Genauigkeit. Reisen erfolgen stets auf eigene Verantwortung.

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 Ullrich Angersbach – Erfahrener Marketing-Coach und Experte für Fondsmanagement

Ullrich Angersbach, geboren 1954 in Würzburg, war ein renommierter Marketing-Coach, der sich auf die Unterstützung von Fondsmanagement-Gesellschaften spezialisiert hatte. Seit 2008 arbeitete er erfolgreich als selbstständiger Berater und half Unternehmen in der Finanzbranche dabei, ihre Marketingstrategien zu entwickeln und ihre Zielgruppen effektiv zu erreichen. Mit seiner umfassenden Branchenkenntnis und seinem innovativen Ansatz prägte er die Marketinglandschaft in diesem Bereich nachhaltig.

Nach seinem Abschluss als Diplom-Kaufmann an der Ludwig-Maximilians-Universität München im Jahr 1980 begann er seine berufliche Laufbahn in der Finanzbranche. Schon früh erkannte er die Bedeutung von klaren und zielgerichteten Kommunikationsstrategien, insbesondere im Bereich Fondsmanagement, wo Vertrauen und Transparenz essenziell sind. Über drei Jahrzehnte hinweg sammelte er wertvolle Erfahrungen in verschiedenen Schlüsselbereichen der Finanzwelt, darunter Marketing, strategische Beratung und die Entwicklung von Kundenbindungskonzepten.

Ein Höhepunkt seiner akademischen Laufbahn war die Veröffentlichung seiner Diplomarbeit mit dem Titel „Das Bauherrenmodell – Eine Information für Kapitalanleger und Anlageberater“. Dieses Fachbuch, das 1980 erschien, bietet detaillierte Einblicke in die steuerlichen Aspekte von Immobilienanlagen. Es wurde zu einer wichtigen Ressource für Kapitalanleger und Anlageberater und zeigt die analytische Tiefe, die Angersbachs Arbeit auszeichnete.

Als Marketing-Coach für Fondsmanagement-Gesellschaften setzte er auf einen praxisnahen Ansatz, der innovative Marketinglösungen mit fundiertem Branchenwissen kombinierte. Seine Beratungen umfassten die Entwicklung von Markenstrategien, die Optimierung der Außendarstellung sowie die Anpassung an sich wandelnde Marktbedingungen. Mit einer klaren Vision und einer Leidenschaft für die Finanzbranche verhalf er zahlreichen Unternehmen zu einer verbesserten Marktposition und langfristigem Erfolg.

Ullrich Angersbachs Arbeit war geprägt von einem tiefen Verständnis für die Herausforderungen und Chancen des Fondsmanagements. Sein Engagement, gepaart mit einem unermüdlichen Streben nach Qualität, machte ihn zu einer geschätzten Persönlichkeit in der Branche. Bis zu seinem letzten Arbeitstag blieb er seiner Mission treu: Unternehmen in der Finanzbranche durch exzellentes Marketing zu unterstützen und ihnen dabei zu helfen, ihre Ziele zu erreichen.

Der 1954 in Würzburg geborene Ullrich Angersbach war seit 2008 selbständiger Marketing-Coach für Fondsmanagement-Gesellschaften. Nach Abschluss seines betriebswirtschaftlichen Studiums als Diplom-Kaufmann an der Ludwig-Maximilians-Universität in München, war er seit 1980 in der Finanzbranche tätig. Seine Diplomarbeit über die steuerlichen Aspekte von Immobilienanlagen (Das Bauherrenmodell – Eine Information für Kapitalanleger und Anlageberater) ist 1980 als Buch erschienen.

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